Stellungnahme des VP-Landtagsabgeordneten und Bürgermeister von Fügen, Dominik Mainusch, zur Volksbefragung „Wörgler Wasserwelten“:
„Als VP-Sportsprecher im Landtag, als Bürgermeister, als Geschäftsführer eines ähnlich konzipierten öffentlichen Hallenbads und als überzeugter Demokrat muss ich mich zu den jüngsten Geschehnissen in Wörgl äußern:
Es ist kaum zu fassen, wie die Wörgler Bürgermeisterin ihre regionale Verantwortung und den Wunsch der Bevölkerung einfach ignoriert. Wenn 70% der abgegebenen Wählerstimmen bei der Volksbefragung auf den Erhalt der Wörgler Wasserwelten fallen, dann ist es die Aufgabe der Bürgermeisterin, zu prüfen, unter welchen Konstellationen eine Betriebsfortführung möglich wäre. Ihre unmittelbaren Reaktionen nach der Auszählung waren aber nur reflexartige Abrissankündigungen. Hier hat jemand Demokratie nicht verstanden und beharrt stur auf die Schließung der Wörgler Wasserwelten. Auch wenn eine Wahlbeteiligung von nur etwa 27% sehr mager sein mag, haben immerhin knapp 70% der Wählerinnen und Wähler für den Erhalt des Bades gestimmt. Zudem haben zahlreiche Wörglerinnen und Wörgler für ihr Bad gekämpft. Aus der Wahlbeteiligung zu schließen, dass Nichtwähler einen Abriss unterstützen, ist eine unzulässige Unterstellung. Demokratiepolitisch betrachtet, ist das eine äußerst fragwürdige Haltung der Bürgermeisterin und zeugt von fehlender Objektivität. Das Mindeste, das einer Gemeindechefin nun anstehen würde, ist, diese Frage nochmal ernsthaft und objektiv, unter Einbindung aller, neu zu beurteilen und die eigene Haltung zu überdenken.
Wer über den Tellerrand blickt, erkennt nämlich, dass die Wörgler Wasserwelten weit mehr als ein isolierter städtischer Betrieb sind. Die Wasserwelten haben überregionale Relevanz und bilden eine mittlerweile unverzichtbare Säule in der Familien-, Freizeit- und Sportpolitik im Tiroler Unterland. Wer so etwas vernichtet, hat den gesellschaftlichen Auftrag einer solchen Anlage nicht verstanden und zerstört zudem zahlreiche Arbeitsplätze. Es gilt nun, den Boden unter den Füßen wieder zu finden und konstruktiv eine Lösung zu erarbeiten. Das Land Tirol und auch viele Umlandgemeinden werden hier nach Kräften mithelfen, um den Fortbestand abzusichern. Denn eine langfristige Lösung kann nur im Rahmen eines regionalen Schulterschlusses passieren. Wenn die Bürgermeisterin aber lediglich über Neubau oder Abriss reden will, sabotiert sie bewusst jede konstruktive Lösung. Die Bausubstanz ist keine 20 Jahre alt. Deshalb ist das einzig Sinnvolle eine Sanierung, Modernisierung und Attraktivierung der bestehenden Anlage.
Die „Neubau-oder-Abriss-Haltung" ist deshalb genauso schikanös, wie die Forderung nach 70% Wahlbeteiligung. Eine Wahlbeteiligung über 70% hat es in Wörgl (bei einer ordentlichen Wahl), das letzte Mal 1998 gegeben. Diese Forderung für eine Volksbefragung aufzustellen, ist absurd und zielt nur auf eine Sabotage der Bestrebungen zur Erhaltung ab. Ich hoffe, dass die Wörgler Politik sich ihrer Verantwortung in dieser Frage bewusst wird und den Blick für das große Ganze öffnet.“