Landesregierung bringt neues Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsgesetz auf den Weg. 18,25 Millionen Euro mehr für Elementarpädagogik. Besondere Bedeutung für den ländlichen Raum. Fokus auf erweiterte Öffnungszeiten, Ferienbetreuung und mehr Betreuungsplätze.
Die Landesregierung hat heute das neue Tiroler Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsgesetz präsentiert. Als „äußerst positiv“ sieht VP-Bildungssprecherin Cornelia Hagele die Ergebnisse eines intensiven und langen Prozesses. „Die Regierung hat sich bewusst Zeit für die neuen Rahmenbedingungen für die Bildung und Betreuung von Kindern genommen und bei der Novelle alle wesentlichen Stakeholder mit ins Boot geholt. Mit einem Paket in Höhe von 18,25 Millionen Euro wird nun weiter in Öffnungszeiten, Ferienbetreuungsangebote und mehr Betreuungsplätze investiert“, erklärt die Abgeordnete.
In den vergangenen Jahren sei laut Hagele im Bereich der Elementarpädagogin viel passiert. In Tirol gibt es aktuell 484 Kindergärten, für die Betreuung von Kindern bis zum Kindergartenalter stehen 301 Kinderkrippen zur Verfügung und die Zahl der Horte hat sich auf 111 erhöht. „Im Jahr 2008 investierte das Land Tirol noch rund 24 Millionen Euro in den Personalaufwand von Kindergärten, Krippen und Horten. Im heurigen Jahr belaufen sich die Zuwendungen auf rund 84 Millionen Euro, jetzt nehmen wir zusätzliche 18 Millionen in die Hand. Innerhalb von 14 Jahren haben sich die finanziellen Anstrengungen für eine flächendeckende, bedarfsgerechte und hochwertige Kinderbetreuung also vervierfacht. Damit haben wir die Qualität in den Einrichtungen massiv verbessert und fast 9.000 neue Betreuungsplätze geschaffen“, rechnet Hagele vor und lobt die Bemühungen der Landesregierung. Tirol sei bei der Erfüllung der „Barcelona-Ziele“ – der EU-Kinderbetreuungsziele - auf Kurs, steuere bei den unter Dreijährigen das EU-Ziel von 33% an und übererfülle mit 96% das 90%-Ziel bei den 3-5 Jährigen. „Bereits jetzt ist Tirol bei der Kinderbildung und -betreuung im direkten Vergleich mit den anderen österreichischen Bundesländern und europäischen Regionen vorbildlich. Mit dem vorliegenden Gesetzesentwurf stärken wir die Elementarpädagogik weiter“, so die VP-Bildungssprecherin.
Bedeutung für den ländlichen Raum
Den Vergleich mit anderen Bundesländern brauche man nicht scheuen, bestätigt auch Nationalrat Josef Hechenberger. Der Abgeordnete leitet die VP-interne Arbeitsgruppe „Forum ländlicher Raum“, die sich mit der Absicherung und Weiterentwicklung von ländlichen und peripheren Gebieten beschäftigt. Vergangenen Freitag wurde mit ExpertInnen und Praktikern auch ausführlich über die Elementarpädagogik diskutiert. „Eine flächendeckende, verlässliche und ganzjährige Kinderbetreuung ist wesentlich für das Leben am Land. Während in urbanen Gebieten und in sehr engagierten Landgemeinden bereits eine breite Palette an Betreuungsmöglichkeiten gewährleistet werden kann, ist das Angebot in einigen Kleingemeinden noch überschaubar. Vor allem die Förderanreize für erweiterte Öffnungszeiten und Ferienbetreuung sowie ein Fokus auf überregionale Zusammenarbeit und Gemeindekooperationen werden die Situation maßgeblich verbessern. Eine große Herausforderung ist und bleibt aber die Personalsuche, das haben uns auch Betroffene und Praktiker bestätigt“, begrüßt Hechenberger die Initiativen von Bildungslandesrätin Beate Palfrader und streicht das neue Kolleg für Elementarpädagogik in Wörgl hervor. „Der Versorgungsauftrag, den die Gemeinden bei der Kinderbildung und der Kinderbetreuung haben, soll Wahlfreiheit für die Eltern ermöglichen. Jedes Kind, das einen Platz in einer elementarpädagogischen Einrichtung braucht, soll unkompliziert und rasch einen bekommen. Das müssen wir als Politik bestmöglich garantieren“, so NR Josef Hechenberger abschließend.