Neues Tarifmodell erster Meilenstein im gefassten Grundsatzbeschluss „Pflege Tirol 2030“. 4,7 Milliarden sollen in den nächsten 10 Jahren in die Tiroler Pflegelandschaft fließen.
Im heute von der Tiroler Landesregierung gefassten Grundsatzbeschluss „Pflege Tirol 2030“ werden die Schwerpunkte für die Weiterentwicklung des Tiroler Pflegesystems in den drei Kernbereichen Pflegepersonal, pflegende Angehörige und Struktur definiert. Mit dem neuen Tarifmodell für die Tiroler Alten- und Pflegeheime, das ebenfalls heute beschlossen wurde und das rückwirkend mit 2021 in Kraft tritt, ist bereits ein erster Quantensprung in Punkto Versorgungsqualität gelungen. „Die 26 Millionen Euro zusätzlich, die Tirols Pflegeheime mit dem neuen Normkostentarifmodell erhalten, ermöglichen den Heimen zukünftig ein wirtschaftliches Arbeiten. Darüber hinaus kann damit die Pflege entlastet und die Qualität für die Bewohner deutlich erhöht werden“, freut sich VP-Pflegesprecherin LA Marina Nowara, die selbst beruflich bei den Innsbrucker Sozialen Diensten tätig ist.
In Tirol sei in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet worden, die Pflege stehe auf starken Füßen. „Auf dieser hervorragenden Basis können wir nun das System weiterentwickeln. Der Grundsatzbeschluss „Pflege Tirol 2030“ setzt hier die richtigen Akzente“, sagt Nowara. Vor allem Entlastungsschritte für pflegende Angehörige, die in der Strategie einen Schwerpunkt bilden würden, seien richtig und notwendig. „Rund 25.000 Tirolerinnen und Tiroler kümmern sich um pflegebedürftigen Menschen in ihrem Umfeld. Ohne sie würde das Pflegesystem nicht funktionieren. Damit sie nicht ausbrennen, ist es wichtig, ihnen Erholungszeiten zu verschaffen“, macht die Landtagsabgeordnete deutlich.
Mit neuen Ausbildungsschienen und attraktiven Rahmenbedingungen für Um- und Wiedereinsteiger soll der zunehmende Bedarf an Pflegekräften gedeckt werden. „Tirol geht mit Pilotprojekten an der Ferrarischule oder der landwirtschaftlichen Lehranstalt Rotholz bereits innovative Wege. Das soll weiter forciert und flächendeckend ausgerollt werden“, sagt Nowara.
„Alleine schon aufgrund der demografischen Entwicklung unserer Gesellschaft ist es wichtig und sinnvoll, dass Landeshauptmann Günther Platter und Landesrat Bernhard Tilg das Thema Pflege in den politischen Mittelpunkt rücken. Auch wenn sich die Tiroler statistisch über mehr gesunde Lebensjahre als in jedem anderen Bundesland freuen können, wird der Pflegebedarf auch in Tirol steigen“, verweist Nowara auf die eindeutigen Prognosen. Auch finanziell spiegle sich diese Schwerpunktsetzung wider. Für das ambitionierte Ziel, in Tirol das österreichweit beste und qualitativ hochwertigste Pflege- und Betreuungssystem zu etablieren, sollen in den nächsten 10 Jahren 4,7 Milliarden Euro in das Tiroler Pflegesystem fließen. „Heute ist der kraftvolle Startschuss für diese Pflegeoffensive gefallen“, untermauert die Abgeordnete abschließend.