Die Corona-Pandemie überlagert derzeit alle anderen Themen. Herausforderungen wie der Transit, die Energiewende oder leistbares Wohnen lösen sich aber nicht in Luft auf. Deshalb arbeiten wir seit Monaten intensiv an Plänen und Strategien, um nach der Krise kraftvoll durchstarten zu können und die Weichen in Richtung Zukunft zu stellen. Ein besonderes Anliegen ist mir dabei das Thema Pflege.
Die Alterung der Gesellschaft ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Auch in Tirol schreitet der demografische Wandel voran. Sind in Tirol derzeit 18.400 Personen 85 Jahre und älter, werden es im Jahr 2040 schon mehr als 36.000 sein. Viele von ihnen sind rüstig und fit bis ins hohe Alter. Jene, die aber Betreuung und Unterstützung brauchen, müssen sich darauf verlassen können, dass sie diese auch erhalten – und zwar wohnortnah, flexibel und in höchster Qualität.
Tirol hat in den letzten Jahren viel in die Pflege investiert und kann deshalb auf ein starkes Fundament bauen. Mit dem heute in der Landesregierung gefassten Grundsatzbeschluss „Pflege Tirol 2030“ legen wir die strategischen Schwerpunkte für die nächsten 10 Jahre fest. Maßnahmenpakete sind vor allem in den Bereichen Pflegekräfte, pflegende Angehörige und Struktur geplant.
Eines der Herzstücke des Reformprogramms wurde heute mit dem neuen Tarifmodell für die Tiroler Heime, das fünf Jahre lang vorbereitet wurde, beschlossen. Das neue Modell bringt einen Quantensprung in der Versorgungsqualität und bringt den Heimen 26 Millionen Euro zusätzlich pro Jahr. Tirols Alten- und Pflegeheime werden dadurch finanziell gestärkt, das Pflegepersonal entlastet und die Betreuungsqualität für die Bewohner erhöht.
Die Umsetzung dieses Beschlusses ist der Startschuss für die Umsetzung des Strategiepapiers „Pflege Tirol 2030“. Mein Ziel ist, den Tirolerinnen und Tirolern das österreichweit beste Pflege- und Betreuungssystem anbieten zu können. Dafür werden wir in den nächsten 10 Jahren 4,7 Milliarden Euro in die Pflege investieren.
LH Günther Platter