Pannenstreifen-Öffnung zwischen Zirl und Innsbruck würde Verkehr aufgrund der staubildenden Engstellen nicht verflüssigen. Fehlende Rettungsgasse im Bereich der Klinik könnte zu lebensgefährdenden Verzögerungen führen.
Der Nationalrat hat kürzlich – gegen die Stimmen der SPÖ - die gesetzliche Basis geschaffen, mit der die Nutzung von Pannenstreifen für den Verkehr grundsätzlich möglich wird. „Eine Maßnahme, die bei manchen Abschnitten durchaus sinnvoll sein kann“, wie VP-Verkehrssprecher Florian Riedl erklärt. Damit das Konzept aber funktioniere und nicht einfach zu einer Stauverbreiterung und damit zur Sicherheitsgefährdung führe, müssten die baulichen und örtlichen Gegebenheiten passen, wie er betont. „Durch die vorgegebenen, kritischen Engstellen „Ausfahrt Innsbruck West“, dem zweispurigen Bergiseltunnel sowie der Einmündung der A13 in die A12, die für die Rückstaubildung hauptverantwortlich sind, lässt sich der Durchfluss im Teilstück zwischen Zirl und Innsbruck auch durch eine Fahrbahnverbreiterung nicht erhöhen. Das Ergebnis wäre nur, dass sich der Stau statt auf zwei Fahrbahnen auf drei ausweiten würde und damit auch die Rettungsgasse, die gerade auf Höhe der dort liegenden Klinik oft sprichwörtlich lebenswichtig ist, nicht mehr gebildet werden kann“, zeigt Riedl mögliche Folgen auf.
Er wisse, dass die Situation für Pendlerinnen und Pendler durch den starken Verkehr sehr belastend sei, aber die Öffnung des Pannenstreifens in dem besagten Teilstück bringe verkehrstechnisch keinen Nutzen, gefährde aber die Verkehrs- und Versorgungssicherheit. „Um den Verkehr zu entzerren und die Belastung zu senken, brauchen wir sauber durchdachte Gesamtkonzepte, keine unüberlegten Schnellschüsse. Die Pannenstreifenöffnung in diesem Teilstück wäre nichts anderes als eine wirkungslose Placebo-Maßnahme, die niemandem weiterhilft“, unterstreicht der VP-Verkehrssprecher deshalb abschließend.